Bardolino: Sanftrot und rosé kommt er daher der ‚Bardolino‘, Aushängeschild der ganzen Gardasee – Region. Er ist sprichwörtlich in aller Munde, als leichter Rotwein in vier interessanten Ausführungen: der ‚classico‘ als einfacher Tafelwein, ausschließlich aus regionalen Trauben gekeltert; nach einem Jahr im Holzfass trägt er den Namen ‚superiore‘.

Bardolino

Als leichter und fruchtiger Rosé nennt er sich ‚Chiaretto‘, und auch zu Sekt wird er verarbeitet: Chiaretto Spumante. Am besten lernt man Land, Leute und Wein über die Strada del Vino kennen. Unzählige Weinkellereien (cantine) bieten ihre Spezialitäten an, für Anfänger ein fast aussichtsloses Unterfangen. Enttäuschungen sind eigentlich nicht zu vermeiden, da es wie überall auch hier Nepp gibt.

Ein Besuch im Weinmuseum der Weinkellerei Zeni ist als Einstieg in die Thematik sicherlich von Vorteil. Anschließend kann man die Weine probieren und auch erwerben. Museo del Vino – Cantina F.lli Zeni Via Costabella, 9. 37011 Bardolino. T +39 045 6228331. www.museodelvino.it. Öffnungszeiten: 15. März bis 31. Oktober täglich 9-13 und 14:30-19 Uhr.

Bardolino liegt malerisch

Der Ort liegt sehr malerisch in einer natürlichen Bucht, eingerahmt von den zwei vorzüglich gestalteten Seepromenaden Riva Mirabello (Süden) und Riva Cornicello (Norden), an deren Rückseiten sich jeweils stadtnahe Badeplätze befinden (die Riva Mirabello ist die schönere der beiden). Vorne am Hafen scharren sich an mehreren Plätzen (Piazza Catullo, Piazza Principe Amadeo, Mateotti) Gastrobetriebe zusammen, die die Besucher mit Erfrischungen und kleinen Speisen bestens versorgen.

Der Blick streicht dabei über den gesamten südlichen See (Sonnenuntergang unbedingt mitnehmen), den malerisch gehaltenen Fischer- und Yachthafen und die flanierenden Menschen. Seele baumeln lassen und einfach genießen ist die Devise. Im Rücken des Geschehens liegt die sehenswerte Altstadt Bardolinos mit der Pfarrkirche SS. Nicolò e Severo am Ende der Hauptflaniermeile, der Piazza Mateotti. Ein Geschäft drängt sich an das andere, die in Italien obligatorische Siesta fällt in den Sommermonaten aus.

Der Platz vor der Kirche wird im Sommer gerne für Freilichtkonzerte genutzt, Hinweise dazu findet man am besten im Ufficio turismo und beim Rathaus. Die Kirche selbst ist schlicht gehalten, im Innern fallen einige sehenswerte Fresken und bunte Glasfenster auf. Von der Kirchentreppe hat man einen stimmungsvollen Blick über die Haupteinkaufsstraße von Bardolino bis vor zum See. Vorne am Hafen rechts fällt ein alter schiefer Steinturm auf.

Es handelt sich wohl um die Überreste einer von König Berengar (vgl. Garda) im 9. Jahrhundert erbauten Burg, von der so gut wie nichts mehr erhalten ist. Dieser Burganlage wird auch die in der Nähe liegende Porta San Giovanni zugeschrieben. Von gewissem Interesse ist die Kirche San Severo an der Hauptstraße in der Ortsmitte; am Wochenende werden dort vereinzelt deutschsprachige Gottesdienste gehalten.

Die Wanderung von Bardolino nach Garda ist sehr beliebt. Auf dem Weg zwischen den beiden sehenswerten Orten kann man die auf dem markanten Tafelberg befindlichen Überreste der Rocca di Garda besichtigen und erhält einen kleinen Einblick in die Wein- und Olivenanbauregion Bardolino (s.a. Garda). Kürzer, aber reizvoll ist der Spaziergang von Bardolino über den Uferweg zum Ortsteil Cisano.

Informationen unter www.ilbardolino.com und www.stradadelbardolino.com.